Enzensberger legt hier Arbeiten aus den Jahren 1989-1996 vor. Einige, wie der Kommentar zum Golfkrieg, haben heftige Kontroversen ausgelöst. Andere handeln vom Verdampfen der Utopie, vom Terror der Verschwendung und von den Eigentümlichkeiten des lyrischen Betriebs.
Hans Magnus Enzensberger hat diesen berühmten Text Diderots neu geschrieben. An die Stelle des halbvergessenen Opernkomponisten Rameau ist Voltaire höchstpersönlich gerückt. Die Szenerie ist nicht das literarische Cafe, sondern das Foyer einer Akademie, die eine hochpolitische Beratung über die Ausbeutung der Kolonien abhält.
Kiosk bedeutet für uns der Verkaufsstand an der nächsten Straßenecke, in dessen halbdunklem Innern ein Mann oder eine Frau sitzt und auf Kunden wartet. Früher waren Kioske zierlich gebaute Pavillons in Parks oder weitläufigen Gärten. Enzensbergers Gedichte sind an beiden Orten angesiedelt. Seine Poesie bewegt sich "zwischen dem Wunder und der Katastrophe", greift wissenschaftliche und religiöse Motive auf und wechselt blitzschnell, nicht ohne Ironie, die Perspektive.