Welche Motive standen hinter der spätmittelalterlichen Memorialpraxis? Und inwieweit stabilisierte das memoriale Verhalten die Identität einzelner Personen oder Gruppen? Diesen und anderen Fragen geht die Studie am Beispiel der Herren von Lobdeburg nach. Dabei kristallisieren sich drei Motivatoren heraus: die Erlangung des Seelenheils, der Gedanke der Versorgung von Familienmitgliedern und die Herrschaftssicherung bzw. Präsenz. Die Untersuchung zeigt, dass die Stiftungstätigkeit der Herren von Lobdeburg mehrdimensional zu verstehen ist. Ihr lagen sowohl soziale und religiöse als auch politische Ambitionen zu Grunde.
Stiften für das Seelenheil! Doch weit gefehlt. Auch soziale und politische Ambitionen lagen dem Stiftungsakt zugrunde.