Dieser Band handelt von der Angst. Nur wenn man über sie spricht, kann sie auf den Begriff gebracht werden; nur so kann man sie in den Griff kriegen; nur so auch besteht die Aussicht, dass sie nicht zur destruktiven Sprengkraft, sondern zur konstruktiv nutzbaren Ressource im Privatleben des Einzelnen und im Zusammenleben der Menschen wird.
Die zwölfjährige Mila trifft bei den wöchentlichen Besuchen bei ihrer Urgroßmutter im Altenheim auf Jakub, der ihr von der NS-Zeit und von Dietrich Bonhoeffer erzählt. Sie erkennt plötzlich, wie wichtig es ist zu wissen, was früher passiert ist, um die Fehler der Geschichte nicht zu wiederholen.
Wie können individuelle psychotische Vorurteile zu kollektiven Denkstörungen in der Gesellschaft führen? Und lassen sich Feindseligkeit und Vorurteile zwischen Völkern durch erfolgreiche individuelle Therapien verringern? Diesen und weiteren Fragen widmet sich Hermann Beland. Er sieht praktizierende PsychoanalytikerInnen in der Verantwortung und fordert, die Erkenntnisse aus der Therapieforschung zu nutzen, um destruktive Tendenzen in der Gesellschaft zu verstehen, individuell zu verändern und so gesellschaftliches Leiden zu reduzieren.