Ein Schriftsteller reist auf eine Insel in spanischen Gewässern, um dort ein Buch zu Ende zu bringen, an dem sein Freund Andre Steenkamp bis unmittelbar vor seinem Tod gearbeitet hat. Er fügt sich auf der Insel ein, bewegt sich unter Steenkamps Freunden - einem Komponisten, einem amerikanischen Dichter, einem Maler, der Geliebten -, als wäre er schon lange da. Doch je mehr er versucht, alles, was Steenkamp begegnet ist, nachzuzeichnen, desto mehr gerät er in den Bann des Verstorbenen.
Mit den beiden abschließenden Bänden der Werkausgabe vervollständigt sich nun das Bild dieses Autors, der zu den vielseitigsten unter den Großen unserer Tage gehört, systematisch wie chronologisch: Band 7 folgt dem jungen Nooteboom, Reporter und Kolumnist für mehrere Tageszeitungen, auf seinem Weg quer durch die Welt; Band 8 führt durch sein schier unendliches Archiv, das einen noch kaum gehobenen Schatz von Essays und Feuilletons birgt.
Band 9 der Gesammelten Werke versammelt nun die Poesie und Prosa der Jahre 2005-2007, Mitbringsel aus mehreren literarischen Welten: den hochgelobten Roman"Paradies verloren", den Bild-Text-Band"Tumbas"über die Gräber von Dichtern und Denkern, jüngst entstandene Geschichten, die in entlegene Zeiten und an versunkene Orte der Erinnerung führen - Wegmarken und Wegscheiden eines bewegten Schriftstellerlebens -, dazu Essays über Kunst und Literatur und, nicht zu vergessen, neue Gedichte. Des Autors Vielseitigkeit ist längst sprichwörtlich. Die Texte der letzten vier Jahre spiegeln Nootebooms heitere Souveränität und gelassene Könnerschaft in allen Genres mehr denn je."Der Traum verbotener Reisen", heißt es in einem der neuen Gedichte Cees Nootebooms,"ein Tor, für immer verschlossen, nun halb offen."Alle Bände der neunbändigen Ausgabe sind einzeln und zusammen in Kassette erhältlich.
Seine Lyrik begleitet den Autor seit fünfzig Jahren, durch alle Phasen seines Schaffens. Diese Ausgabe präsentiert etwa hundert Gedichte, die erstmals auf deutsch vorliegen. Einige von ihnen sind auch im Niederländischen noch unveröffentlicht. Die lyrischen Sprach- und Traumbilder aus Selbstbildnis eines Anderen (1996) in der Übersetzung von Helga van Beuningen stehen den Gedichten zur Seite.