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Ultima Philosophia

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Ihre Kundenmeinung hinzufügen Artikelnummer 2212321 Veröffentlicht am 30.09.2020
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Verlag Neofelis Bindung Taschenbuch ISNB / EAN 9783958083141 von Julia Jopp / Ansgar Martins / Hanna Zoe Trauer / Kathrin Witter

Produktbeschreibung

Metaphysik scheint nicht zu retten - aber ohne Metaphysik ist ein Begriff wie Rettung gar nicht denkbar. Die alten Fragen über Gott, Freiheit und Unsterblichkeit waren zwar zu groß, zu abstrakt und zu gutgläubig gestellt. Ein Denken, das sie achtlos links liegen lässt, versäumt jedoch, die eigenen Voraussetzungen zu reflektieren und über den eigenen Horizont hinauszublicken: Postmetaphysische Philosophie nimmt in Kauf, im schlechten Sinne naiv zu werden, eben weil sie sich, um die großen Fragen loszuwerden, auf das innerweltlich Vorfindbare und Evidente beschränkt, während die Fragen selbst nicht einfach verschwinden.

In dieser Lage konstatiert die Gesellschaftskritik Theodor W. Adornos zwar den Sturz von Metaphysik, hält aber nichtsdestotrotz an einer prekären Solidarität mit ihr fest. Sie fordert eine Umwendung der klassischen prima philosophia zu einer ultima philosophia: "Nicht die erste Philosophie ist an der Zeit sondern eine letzte." Eine kritisch gewordene, negative Metaphysik könnte sich nicht mit der Frage nach ersten Anfängen und letzten Hintergründen begnügen, sondern müsste die Reflexion auf Geschichtliches in sich aufnehmen: in der Auseinandersetzung mit der Misere der gesellschaftlichen Verhältnisse und dem Ausblick auf die Möglichkeit, dass alles doch anders gekommen wäre.

Die Beiträge des Bandes, der Produkt eines Symposiums an der Humboldt-Universität zu Berlin im November 2017 ist, gehen verschiedenen Konsequenzen dieser Perspektive nach, von den Aporien einer materialistischen Metaphysik über das erfahrungsgeschichtliche Verschwinden von Metaphysik am Beispiel des zeitgenössischen Theaters bis zu der Frage nach den Gründen für die metaphysischen Bedürfnisse der neueren Zeit; von den erkenntnistheoretischen und ideengeschichtlichen Kontexten einer negativen Metaphysik bis zu ihrem eigenen historischen Index. Wie die großen Fragen verschwindet auch der Gedanke nicht, dass die Welt sich auch anders organisieren ließe: dass es anders kommen, sein und werden könnte und sollte.


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